Pressemitteilung
StWN Nürnberg: Daseinsvorsorge braucht Strategie und Weitsicht
Tochtergesellschaften N-ERGIE, VAG und wbg mit überzeugender Leistung.
Durch die überzeugenden Leistungen der Tochtergesellschaften N-ERGIE Aktiengesellschaft und VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg sowie der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen standen die Städtischen Werke Nürnberg auch im vergangenen Geschäftsjahr für eine zuverlässige Daseinsvorsorge in den Bereichen Energie- und Wasserversorgung, Betrieb öffentlicher Verkehrseinrichtungen sowie Wohnungsversorgung.
StWN-Konzern unter 100 größten Unternehmen Deutschlands
Der StWN-Konzern beschäftigte 2010 im Jahresdurchschnitt insgesamt 4.285 Mitarbeiter (Vorjahr 4.340) und 166 Auszubildende (Vorjahr 169) ohne die Mitarbeiter der wbg. Der StWN-Konzern zählt zu den zehn größten Arbeitgebern in der Region Mittelfranken und zu den Top-100-Unternehmen Deutschlands.
Umsatzerlöse auch 2010 über 2 Milliarden Euro
Die Umsatzerlöse im Konzern lagen mit 2,502 Milliarden Euro (Vorjahr 2,519 Milliarden Euro) auch im Geschäftsjahr 2010 deutlich über der 2-Milliarden-Euro-Grenze. Diese wurden zu 85,6 Prozent aus dem Strom- und Erdgasgeschäft erzielt (Vorjahr 84,8 Prozent). Der Anteil des Wasser- und Wärmegeschäfts verminderte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent der Gesamtumsätze. Der Anteil der Verkehrseinnahmen ist mit 4,5 Prozent (Vorjahr 4,3 Prozent) und die sonstigen Umsatzerlöse sind mit 3,0 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent) an den Umsatzerlösen beteiligt.
Investitionen für Strukturwandel in der Energieversorgung
Im Energiebereich war das vergangene Jahr von unsicheren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. Insofern ist das aktuelle Energiekonzept der Bundesregierung zu begrüßen, das nach dem politischen Zick-Zack-Kurs der Vergangenheit die Richtung der zukünftigen Energieversorgung vorgibt und damit den Weg ins Zeitalter der Erneuerbaren Energien beschreibt.
Der Ausstieg aus der Kernenergie ist aus Sicht der N-ERGIE machbar, erfordert jedoch enorme Investitionen für die Umstrukturierung des gesamten Energieversorgungssystems. Zudem müssen dringend die Rahmenbedingungen für den Netzausbau und neue Spitzen-Kraftwerke geschaffen werden.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte der N-ERGIE Teilkonzern 140,8 Mio. Euro. Der Schwerpunkt der Sachinvestitionen lag auf den Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahmen für Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen sowie Verteilungsanlagen. Für die EEG-bedingte Netzverstärkung investierte die N-ERGIE 2010 rund 13,5 Mio. Euro.
Im Netzgebiet der N-ERGIE wurden 2010 1,4 Mio. Megawattstunden Strom aus EEGAnlagen eingespeist. Dies entspricht einem Anteil von über 20 Prozent am Stromverbrauch durch Letztverbraucher. Erstmals wurden auch mehr als 50 Prozent des dezentral erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energieträgern produziert.
Der Energieversorger wird seine Eigenerzeugung auf 1.000 Megawatt ausbauen, wobei 25 Prozent der Leistung aus erneuerbaren Quellen stammen sollen. Für die Erweiterung ihres regenerativen Kraftwerksparks hat die N-ERGIE bereits rund 100 Mio. Euro investiert.
Im Herbst 2010 begann die N-ERGIE mit dem Bau eines Biomasse-Heizkraftwerks in Nürnberg. In die Erzeugung von Windstrom investierte die N-ERGIE über die mittelbare Beteiligung an einem 40-Megawatt-Windpark in Sachsen-Anhalt. Zudem baut der Energieversorger derzeit eine Bioerdgasanlage im Gewerbepark Gollhofen-Ippesheim sowie eine weitere Bioerdgasanlage in Eggolsheim bei Forchheim. Bei Heilsbronn und Martinsheim hat die N-ERGIE Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 17 MegawattPeak erworben. An einer Teilfläche des Solarparks bei Heilsbronn beteiligt sich neben der N-ERGIE die Bürgersolar Heilsbronn eG.
N-ERGIE: Erfolg im überregionalen Strommarkt weiter ausgebaut
Auch im operativen Geschäft konnte sich die N-ERGIE trotz des zunehmenden Wettbewerbs gut behaupten. Dies gilt sowohl für das Geschäft mit Kunden außerhalb des Versorgungsgebiets als auch auf kommunaler Ebene: Die N-ERGIE erwirtschaftete 2010 über 50 % ihres Stromabsatzes außerhalb des eigenen Netzgebiets und konnte im vergangenen Jahr 51 Versorgungsverträge mit Kommunen verlängern.
VAG: gestiegene Fahrgastzahlen und weiterhin hohe Kundenzufriedenheit
2010 war insgesamt ein zufriedenstellendes Jahr für die VAG: Die Zahl der beförderten Fahrgäste im Stadtgebiet Nürnberg und den Nachbarorten einschließlich der U-Bahn Fürth stiegen um rund 1,4 Prozent auf 155,3 Mio. Personen (Vorjahr 153,1 Mio.). Für den Mobilitätsdienstleister war die Steigerung der Kundenzufriedenheit eines der wichtigsten Ziele. Dafür wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt – mit Erfolg: Die VAG-Studie 2010 bestätigte, dass 79 % der Nürnberger mit dem Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in ihrer Stadt zufrieden waren. Dem Unternehmen VAG an sich gaben 96 % der Befragten eine gute Note.
Investitionen und Kooperationen sichern Fortschritt
Dazu trugen auch die Investitionen in das Netz und den Fuhrpark bei. Das Investitionsvolumen der VAG betrug 2010 40,8 Mio. Euro. Im Bereich Fahrweg wurden insgesamt etwa 10 Mio. Euro investiert. Der erste von 14 U-Bahn-Zügen der neuen Generation DT3-F ist im August 2010 in Nürnberg eingetroffen. Die DT3-F können auf den Linien U2 und U3 automatisch sowie auf der Linie U1 mit Fahrer verkehren. Um die Zusammenarbeit mit der Nachbarstadt Fürth weiter zu stärken, gründeten beide Kommunen 2010 das Gemeinschaftsunternehmen „Städte-Bus-Gesellschaft Fürth Nürnberg mbH“, an der die VAG mit 51 % beteiligt ist.
WBG Nürnberg Gruppe: Umsatzerlöse erhöht
Die Umsatzerlöse der WBG Nürnberg Gruppe stiegen 2010 gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Mio. Euro oder 3,8 Prozent auf insgesamt 106,0 Mio. Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte die Immobiliengruppe 4,9 Mio. Euro.
Die wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen erhielt für drei Modellgebäude das Gütesiegel der dena Deutsche Energieagentur für die erfolgreiche Umsetzung der Vorgaben im Rahmen der dena-Modellreihen.
Ausblick
Die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der Unternehmen im StWN-Konzern wird auch 2011 und 2012 sehr stark durch politische Zielsetzungen und wettbewerbsbedingte Einflussfaktoren geprägt sein.
Im Energiebereich wird der Umbau der Energieversorgungsstruktur weiterhin entscheidend die Entwicklung der Branche und der N-ERGIE prägen. Ein umfangreicher Ausbau der Stromnetze auf allen Spannungsebenen sowie die Errichtung neuer Erzeugungsanlagen erfordern außergewöhnliche Investitionen. Darüber hinaus wird auch in Zukunft der Fokus auf der Stärkung der Position der Thüga als erfolgreiche Stadtwerke-Plattform für die gemeinsame Zusammenarbeit liegen. Zur Verbesserung des Verkehrsangebots erfordert der stetige Ausbau des ÖPNV
erhebliche Investitionen in allen Betriebszweigen. Die Investitionen für die nächsten Jahre umfassen im Bereich U-Bahn die Beschaffung von U-Bahn-Fahrzeugen und im Bereich Fahrweg vor allem Gleis- und Weichenauswechslungen sowie Streckenerweiterungen. Nur durch Investitionen in den ÖPNV bleibt dieser leistungsfähig und kann den Ansprüchen genügen. Die Finanzierung dieser Investitionen – auch durch Fördermittel – muss auch in Zukunft gewährleistet sein.
Das Augenmerk der WBG Gruppe liegt verstärkt auf einer kontinuierlichen und zuverlässigen Wohnraumversorgung breiter Schichten der Bevölkerung. Neben der nachhaltigen Entwicklung des Wohnungsbestands wird die wbg im Rahmen der Offensive KITA 2013 die Stadt Nürnberg dabei unterstützen, bis 2013 mehrere Kindertagesstätten im Stadtgebiet Nürnberg zu errichten.
Die mittelfristigen Wirtschaftspläne des StWN-Konzerns sehen für das Geschäftsjahr 2011 Investitionen von insgesamt 188,8 Mio. Euro vor.