Plärrer-Hochhaus
Das Hochhaus am Plärrer
Das 1953 fertig gestellte Hochhaus am Plärrer ist mehr als nur die Zentrale der Städtischen Werke Nürnberg. Das vom Nürnberger Architekten Wilhelm Schlegtendal konzipierte Hochhaus steht vielmehr als Symbol für den Wiederaufbau Nürnbergs.
Das einst höchste Gebäude Bayerns
Baubeginn war im März 1952 und bereits im Dezember konnte Richtfest gefeiert werden. Endgültig bezogen wurden die Räume im Oktober 1953. Das Hochhaus war lange Zeit das höchste Gebäude Bayerns: Schließlich ragt es auf einer Grundfläche von 21×34 Metern 15 Stockwerke, insgesamt 56 Meter, in den Nürnberger Himmel. Eine besondere Raffinesse: Die Fassaden des Baukörpers sind ab dem fünften Geschoss um je einen Zentimeter pro Etage eingezogen, um schlanker zu erscheinen. Bis zum Dach macht dies eine Verjüngung um zehn Zentimeter auf jeder Seite aus.
Das innenarchitektonische Schmuckstück des Hochhauses ist unbestritten die Teestube im 15. Stock. Über die Jahre hat sie sich zu einem beliebten Repräsentationsraum über den Dächern von Nürnberg entwickelt. Als Gäste der Stadt Nürnberg sowie der Städtischen Werke haben in der Vergangenheit viele bekannte und auch weniger bekannte Zeitgenossen die Teestube besucht und einen der schönsten Ausblicke über Nürnberg genossen.
Anfang der 1950er Jahre haben die Menschen aber wahrscheinlich wenig an den architektonischen und städteplanerischen Stellenwert des Plärrer-Hochhauses gedacht. Vielleicht auch weniger an die Vorteile für die Kunden der Städtischen Werke. Gewiss haben jedoch viele das rasche Emporwachsen des Gebäudes inmitten einer von Brachen, Ruinen und Behelfshäusern dominierten Stadtlandschaft als hoffnungsvolles Zeichen des Wiederaufbaus verstanden. So gesehen, verbinden manche ältere Bürger der Stadt Nürnberg mit dem Hochhaus am Plärrer weitaus mehr als den Sitz der Städtischen Werke.
Seit 1988 steht das Hochhaus als klassischer Bau der Fünfzigerjahre unter Denkmalschutz. Nach einer gründlichen Sanierung in den 1990er und Ende der 2010er Jahre sind heute der Eingangsbereich sowie die Teestube noch weitgehend im Originalzustand. Soweit möglich wurden zudem Wandbilder erhalten. In die Büros haben inzwischen moderne Arbeitswelten Einzug gehalten.